3. Eröffnungsrede
Aus der Eröffnungsrede vom 3. Oktober 2003
… als wir uns auf den Weg machten, mit Feuereifer und vielen guten Ideen, hat sich keiner von uns das, was dann entstanden ist, träumen lassen.
So unterschiedlich und vielfältig wie wir ist auch der FREIRAUM geworden:
Wir sind Dilettanten, was von sich ergötzen kommt, und im 18. Jahrhundert den Kunstliebhaber aus Leidenschaft bezeichnete.
Aber eigentlich war es unsere Unzufriedenheit, die den Anstoß gab. Wir leben alle gern hier im Viertel, aber uns fehlte etwas. Diesem Gespür sind wir gefolgt und das ist dabei herausgekommen: Ein Ort in Sülz, der, wie die Hacke’schen Höfe in Berlin, ganz Unterschiedliches unter einem Dach beherbergt.
Hier kann ich mit meiner Freundin einen Kaffee trinken und die besten Bücher tauschen, hier finde ich Porzellan, Leuchten … eben Dinge, die der Ästhetisierung des Alltags dienen, hier kann ich mir in Ruhe Bilder anschauen, ohne von einer sterilen Galerieatmosphäre abgeschreckt zu sein. Hier habe ich die Möglichkeit mit den Künstlern zu reden, hier fühle ich mich zuhause, und sei’s auch nur, weil hier eine Flasche meines Lieblingswhiskys steht, und ich immer einen zum Bridge spielen finde …
Wir hätten auch einfach nur eine Galerie oder ein Podium gründen können, aber wir haben uns entschieden, einen Verein ins Leben zu rufen, weil ein solcher innerstädtischer Kommunikationsraum offen sein muss, um lebendig zu sein und in Bewegung zu bleiben.
Wir haben ein Fundament geschaffen – das Werk kann beginnen.
Ob der FREIRAUM tatsächlich unser aller Forum für Kunst, Musik und Literatur, für Kölsch und Klüngel wird, liegt nicht nur in unserer, sondern auch in Ihrer Hand, verehrte Gäste.
Ich wünsche uns allen, dass unser Leben wirklich das schöne, bejahenswerte Werk wird, von dem wir träumen.